„Die Vergiftungsgefahr bei Kindern steigt, aber die richtige Reaktion kann lebensrettend sein!“
Apothekerin Michaela Röckelein referierte in der Veranstaltungsreihe „Baierbrunn – eine Gemeinde lebt gesünder“ über das brisante Thema „Vergiftungen im Kindesalter“
Jährlich werden etwa 130.000 Vergiftungsunfälle von Kindern bei den Giftnotrufzentralen gemeldet, 20 bis 40 Kinder sterben an ihrer Vergiftung. „Die Vergiftungsgefahr bei Kindern im Haushalt ist hoch, aber mit der schnellen und umsichtigen Reaktion lässt sich das Schlimmste abwenden“, stellte Michaela Röckelein gleich zu Beginn ihres Vortrags klar. Die schlimmsten Vergiftungen würden eintreten durch das Verschlucken von Schmerzmitteln, Reinigungsmitteln, Entkalkern, Batterien, Nikotinkaukaugummis und -pflaster, Tabaksud, Kippen und Pflanzen. Michaela Röckelein ist Apothekerin, Lebensmittelchemikerin und Toxikologin des Zentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck und engagiert sich seit Jahren dafür, über vermeidbare Vergiftungsgefahren im Alltag präventiv aufzuklären. Am Montag, 1. Juli, war sie auf Einladung der ortsansässigen Zeitschrift Baby und Familie nach Baierbrunn gekommen und hatte viele interessante Fakten und Tipps für ihre Zuhörerinnen und Zuhörer parat.
So sei es das Wichtigste, Risiken zu erkennen und zu vermeiden. Der Tipp von Michaela Röckelein, um Risiken aufzuspüren: „Auf den Boden legen, Kinderperspektive einnehmen und sich umschauen. Was ist alles erreichbar, was sieht spannend aus?“ Oder Situationswechsel: Beim Putzen klingelt es – die Mutter öffnet die Tür, das Putzzeug liegt rum, das Baby schnappt sich die Putzflasche. Besser: Baby mitnehmen oder Putzflasche wegstellen. Eltern sollten immer darauf achten, dass alles kindersicher ist,
Michaela Röckelein rät unbedingt zu einem Notfallset, von dem alle Familienmitglieder wissen, wo es liegt. Sowie zu gut sichtbar angebrachten Notfallnummern vom Giftinformationszentrum 089 - 19240 (München) und dem Notruf 112.